VEB Wirkteddy, Werk V
Das Objekt wurde mittlerweile leider abgerissen.
VEB Strickwaren Aktivist
Gegründet wurde die Strickerei im August 1910, damals als Firma „Junghans und Rößel“. In den 1920ern erfolgten weitere Neubauten.
Mit der Durchführung der Bodenreform im Herbst 1945 und dem Volksentscheid 1946 wurden die Fabrik-Gründer vollständig enteignet. Es entstanden zunächst 2 volkseigene Betriebe: der „VEB Vereinigte Planitzer Strickwarenfabrik" und und der „VEB Strickwarenfabrik Rekord“. Im Februar 1951 wurden beide Betriebe in den „VEB Aktivist Zwickau“ vereint. Produziert wurden überwiegend Ober- und Untertrikotagen sowie Badebekleidung für die DDR, das sozialistische Ausland sowie für diverse westdeutsche Unternehmen.
Ab Juli 1990 nannte sich der Betrieb „MICADO Strickwaren GmbH“. Um 2002 geht das Unternehmen in die Insolvenz und im Jahr 2004 kommt das endgültige Aus. Mittlerweile ist das Gelände bereinigt, die Gebäude wurden um 2017 wohl endgültig abgerissen.
VEB Strickwaren Bernsdorf
In diesem architektonisch schönen Bau produzierte eine Strickwarenfirma. Zu DDR-Zeiten wurden hier vor allem Sport- und Bademoden hergestellt. Die Fabrik war auch als "Grobe-Fabrik" bekannt.
Das Gebäude stand schon länger leer. Es schien, als wurde hier vor vielen Jahren aufgeräumt für eine größere Feier. Sämtliche Inneneinrichtung stand in den Ecken gestapelt, die Nähmaschinen waren in einem Anbau weggesperrt und nicht zugänglich. Das Parkett war leider an vielen Stellen völlig kaputt. Aber man ahnt, wie es hier drin einmal ausgesehen haben muss. Durch Wasser und Sonne verbrannte vor allem zum Teil das Dach mit seinen Holzbalken und stürzte ein. Die Fabrik wurde im Jahr 2011 abgerissen. Die Fotos entstanden im April 2009.
VEB Greika, Werk IV
In einem kleinen Örtchen steht dieses große Werk. Es gehörte zum Textilbetrieb "VEB Greika". Greika entstand durch die Zusammensetzung von "Greizer Kammgarn-Weberei". Dieser VEB bestand bis Ende 1990 und gehörte zum Kombinat Wolle und Seide. Ingesamt gab es 27 Betriebsteile. Die meisten wurden bereits abgerissen oder nachgenutzt. Nur noch wenige existieren als Ruine, darunter auch dieses Werk.
Es ist schon recht verwüstet und vermüllt. Allerdings ist die Fassade der großen Webhalle sehr eindrucksvoll mit unzähligen Sheddächern und dem krummen Schornstein. Die Webhalle mit dem Sheddach steht nun unter Denkmalschutz und ist die größte in Thüringen. Auf dem Sheddach wurde außerdem eine Solaranlage angebracht. Die Wohngebäude, Heiz- und Kesselhaus sollen abgerissen werden. Die Sheddachhalle sowie das Verwaltungsgebäude bleibt erhalten für soziale und gewerbliche Nutzung. Der Industrieschornstein wird teilweise abgebaut. Somit wurde eine weitere Industriebrache nicht einfach abgerissen, sondern sinnvoll aufgearbeitet.
Die Fotos entstanden im April 2009.
VEB Textilwerke Palla, Werk II/1, Weberei
Bei unserem Streifzug durch die Palla-Geschichte durfte ein Abstecher zu dieser ehemaligen Palla-Weberei am Rande der Stadt nicht fehlen. Besonders interessant war das Türmchen am Sozial- und Verwaltungsbau. In diesem Türmchen war der Noteingang untergebracht. Insgesamt ließ sich erkennen, das die früheren Palla-Macher viel Vorlieben für Kitsch und Schnörkel hatten, was sich überall am oder im Gebäude erkennen lässt.
Zum Palla-Imperium gehörten neben diversen Standorten auch eigene Kindergärten und -Krippen, Betriebsschulen, Laboratorien und vieles mehr.
Wann genau die Produktion an diesem Standort aufgegeben wurde, ist unbekannt. Das Gebäude mit dem Rapunzeltürmchen wurde im Januar und Februar 2010 abgerissen. Das Gelände wird dann für die nächsten 10 Jahre nicht mehr bebaut werden. Der Abriss kostet insgesamt 765.500 EUR.
Bei unserem Streifzug besuchten wir auch die Textilfabrik in der Stadt, Palla 2.
Die Fotos entstanden im März 2009.
VEB Streichgarnspinnerei
Der VEB Streichgarnspinnerei Reichenbach gehörte zum Kombinat Deko Plauen und geriet 1990 unter die Kontrolle der Treuhandgesellschaft. Die Gebäude wurden mittlerweile abgerissen.
Bei unserem Tag, den wir um Reichenbach und Plauen verbringen wollten, wurden wir entmutigt von vielen unzugänglichen oder nicht mehr vorhandenen Industrie-Brachen. In Reichenbach trafen wir aber zufällig auf diese kleine stillgelegte Industriebrache. Der Schriftzug am Haus verriet uns, das es sich um die VEB Streichgarnspinnerei Reichenbach handelt. Nachdem wir dort einige Leute über das Gelände liefen sahen, gingen wir auch "bewaffnet" mit unserer Kamera an die Arbeit und konnten einige nette Aufnahmen mitnehmen. Vor allem das kleine Kesselhaus verdiente besondere Aufmerksamkeit.
Es herrschte eine ungemütliche Atmosphäre. Zum einen der Lärm von der Straße, aber auf der anderen Seite auch eine unheimliche Stille. Diese wurde hin und wieder gestört durch Metall, welches durch den Wind gegen eine Scheibe klopfte. Die Fotos entstanden im April 2009.
VEB Altenburger Wollspinnerei, Werk II
In einer Kleinstadt befand sich dieser große markante Bau. Es war die Altenburger Wollspinnerei, Werk II.
Der Abbruch im Jahr 2011/2012 ist nun beschlossene Sache. Die Kosten werden in etwa 1,2 Millionen Euro betragen. Allerdings wird der Schornstein stehen bleiben und weiterhin an die ALWO erinnern. Denn er ist denkmalgeschützt. Der Schornstein wird wegen der besonderen eckigen Mauerung und der Sockelform erhalten. Zu Beginn war das gesamte Areal denkmalgeschützt. Nach einer erneuten Überprüfung blieb nur noch der Schornstein übrig. Denn das übrige Gebäude sei zu verfallen und nicht mehr zu retten. Nach dem Abriss bleibt eine Grünfläche übrig. Die Fotos entstanden im April 2009.
Weberei Erba
Mit der Gründung der Mechanischen Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg im Jahre 1858 (ERBA steht für Erlangen-Bamberg), veränderte sich das Aussehen des ländlich geprägten Gaustadts und das Leben seiner Bewohner nachhaltig. Das ursprüngliche Klosterdorf entwickelte sich rasant zu einer Industrie- und Arbeitergemeinde. Recht schnell erweiterte man das Gelände um eine Zwirnerei, Bleicherei und Garnfertigung. Das eigene Wasserkraftwerk sowie eine Dampfmaschine mit Kesselhaus versorgten das gesamte Fabrikgelände mit Elektrizität. Insgesamt ratterten ca. 52.000 Spindeln und 750 Webstühle (später 1000) in Gaustadt.
Mit der Zeit entstanden auch Werkswohnungen, eine Turn- und Veranstaltungshalle, eine Badeanstalt, Kegelbahn und eine Werkküche für die eigenen Angestellten und Arbeiter. Bis zu 1500 Leute arbeiteten auf dem Gelände.
Mit dem Konkurs der ERBA AG 1993/1994 verlor Gaustadt seinen größten Arbeitgeber und seine wirtschaftliche Bedeutung in der Region. Auf dem Industriegelände soll der Nordpark entstehen und 2012 die Landesgartenschau stattfinden. Die Fotos entstanden im November 2008.