Relikte-der-Zeit.de-Fotogalerie

Willkommen in meiner Fotogalerie! Hier zeige ich die Schönheit des Zerfalls, meine Fotografien von längst verlassenen Orten.

Die chemische Industrie stellt wichtige Produkte für andere Wirtschaftszweige her oder produziert selbst verschiedene Waren, wie beispielsweise Schuhe aus Gummi. Es gibt einige Objekte, die in der Vergangenheit viel mit Chemie hergestellt haben, die Hinterlassenschaften waren zum Teil nicht ganz ungefährlich für Menschen und Umwelt..
Papierfabrik Scheufelen Tour I
Papierfabrik Scheufelen Tour I
Die Scheufelen Papierfabrik bei Stuttgart war eine der bekanntesten Papierfabriken überhaupt. Seit 2019 ist sie endgültig Insolvent und das Areal steht leer. Die Fabrik wurde von Plochingen aus mit der Bahn beliefert. Auch wenn auf der Strecke nach Oberlenningen dadurch kein Güterverkehr mehr stattfindet, so wird die Strecke nach wie vor im normalen Personenverkehr bedient. Bekannteste Aufträge waren 1967 beispielsweise von der NASA. Scheufelen sollte ein nicht brennbares Papier für die Apollo 12-Mission entwickeln und herstellen. Bis 2001 hielt der Höhenflug der Firma an, ein Erfolg nach dem Nächsten folgte. Doch dann zwangen hohe Rohstoffpreise die Geschäftsführer zum stetigen Personalabbau. Mehr über die Geschichte der Fabrik lässt sich sehr gut im Internet nachlesen! Dieser Lost Place wird durch einen Werksschutz überwacht. Ich genoss mehrere Stunden unbeschwerte Fotografie im Rahmen einer gebuchten Tour und war überwältigt von der Größe des Areals. Auch wenn die Papiermaschinen schon im Ausland weiter produzieren, so lassen sich noch immer zahlreiche Relikte und schöne Motive finden! Es wird auch definitiv nicht meine letzte Tour gewesen sein!
VEB Gummiwerk John Schehr
VEB Gummiwerk John Schehr
Diese Gummifabrik sorgte für viel Gesprächsstoff und reichlich "Besucher". Sie war immerhin vollgestopft mit uralten Pressmaschinen der noch heute existierenden Firma Desma und überall lag noch reichlich Inventar aus DDR-Zeiten herum. Die mechanischen großen Maschinen, die mit großen Zahnrädern angetrieben wurden, sahen sehr beeindruckend und auch etwas angsteinflößend aus. Hier muss es höllisch laut gewesen sein, aber auch der Gummigeruch muss hier teilweise unerträglich gewesen sein. Auf der Etage, wo vermutlich die Chemikalien gemischt wurden, hingen Ketten von der Decke, die Wände waren dunkel, es sah aus wie in einer Filmkulisse für einen Horrorfilm. Hergestellt wurden hier vor allem Schuhe, die viele noch aus ihren Kindertagen kennen dürften. Auch ich kann mich noch an solche Gummisandaletten erinnern. Diese Fabrik war einfach ein Traum für uns Fotografen. So etwas ist kaum noch auffindbar und zeigte sehr eindrucksvoll, wie man früher in solchen Fabriken gearbeitet hat. Vor allem auch wie die Maschinen von damals aussahen. Wir besuchten die Fabrik glücklicherweise noch vor dem großen Ansturm, als sie kaum einer kannte. Leider ließ der Zustand dieser Fabrik mit der Zeit nach und der Abriss stand dann auch vor der Türe und wurde eingehalten. Bis etwa Januar 2012 war alles weg und ab Herbst 2012 sollte ein Einkaufszentrum o. ä. entstehen. Die Fotos entstanden im Mai 2010.
Möbelfabrik Wagner & Zinkeisen
Möbelfabrik Wagner & Zinkeisen
Über diese Firma ist leider nichts bekannt außer der Firmenname. Demnach handelte es sich um die Möbelfabrik Wagner & Zinkeisen "WAZI". Der Zustand war schlecht. Vieles war eingestürzt und im Inneren gab es eigentlich nur noch Vandalismus und Grafitti zu sehen. Die Fabrik wurde mittlerweile abgerissen. Die Fotos entstanden im November 2008.
VEB Globus-Werke Karipol
VEB Globus-Werke Karipol
Die zum Teil recht veralteten Maschinen liefen bis 1995, dann wurde die Produktion hier eingestellt. Bis dahin wurden bekannte Reinigungsmittel wie Klarofix hergestellt, ebenso bekannte Autopflegemittel sowie die Bremsflüssigkeit "karipol" für Kfz. Das Gelände ist groß und gliedert sich in verschiedene Bereiche. Zu DDR-Zeiten fanden im Einfahrtsbereich unübersehbare Umbauten statt. Ein Gebäude mit den verschiedenen Laboren wurde teilweise noch nachgenutzt, dort ist aber ein großes Chaos hinterlassen worden. Die Labore sind noch teilweise voll ausgestattet mit diversen Zusätzen und Chemikalien. In anderen Gebäuden befinden sich ebenso noch verschiedene Chemikalien und Pulver. Die Architektur der Gebäude ist schön, allerdings dürfte die Kontaminierung der Gebäudesubstanz der Grund dafür sein, das dieses Gelände immer weiter verfällt. Die Lage jedenfalls ist attraktiv. Das Gelände wurde mittlerweile für rund 130.000 € verkauft und auch ausgeräumt und bereinigt. Die Gebäude sind mittlerweile saniert. Die Fotos entstanden im Februar 2009.
DDR-Papierfabrik mit Kraftwerk
DDR-Papierfabrik mit Kraftwerk
Diese Papierfabrik mit Kraftwerk gehört zu einem großen Betriebsteil. Das Kraftwerk versorgt allerdings eine Papierfabrik gegenüber. Die hier gezeigte Papierfabrik hingegen besaß ein eigenes Kesselhaus, welches leider schon völlig entkernt wurde. In der Papierfabrik wurden vor allem DDR-Tapeten und Rollen für Sprengstoff hergestellt. Was mit dieser Fabrik passieren soll, ist unbekannt. Die Fotos entstanden im April 2010. Das Kraftwerk ist mittlerweile auch abgerissen.
VEB Schaumgummiwerk Elguwa
VEB Schaumgummiwerk Elguwa
Die Gummiwarenfabrik wurde im Jahr 1879 in Leipzig gegründet von Richard Flügel. Nach dem Eintritt von Hans Polter 1882 wurde das Unternehmen in Flügel & Polter KG umbenannt. 1938 erfolgte die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft KG. Seit 1934 dann war Dr. Fritz Ries persönlich haftender Gesellschafter. Er übernahm 1937 das Unternehmen und baute es zur Ries-Gruppe aus. 1947 ging die Flügel & Polter KG in das Eigentum des Landes Sachsen über. Der Firmenname änderte sich auf Leipziger Gummiwarenfabriken, später dann VEB Leipziger Gummiwarenfabrik. Von 1968 an nannte sich der Betrieb dann VEB Elguwa Leipzig, im Jahre 1990 wurde es dann in die ELGUWA Leipzig GmbH umgewandelt. Die Firma war sehr erfolgreich, weil sie der einzige Hersteller von Sitzpolstern für Autos in der DDR. Zudem hatte die Firma auch einen Gleisanschluss, der noch existierende Teil im Bahnhof ist sogar noch gut sichtbar und nicht einmal abgesperrt mit einer Sh2-Scheibe.. Wir besuchten das Firmengelände im Februar 2009 ein zweites mal und konnten dort noch fehlende Eindrücke einfangen. Auf dem Gelände trafen wir auch einen Herren, der dort einfach spazieren ging. Vielleicht ein ehemaliger Mitarbeiter? Die Fotos entstanden im zwischen Oktober 2008 und Februar 2009. Quelle: Staatsarchiv Leipzig
Gummiwerke Continental in Hannover-Limmer
Gummiwerke Continental in Hannover-Limmer
Die Gummiwerke Continental in Hannover-Limmer gehört mit zu den größten Industrieruinen. Im Jahre 2000 stellte Continental hier endgültig die Produktion ein. Die Werke waren nicht mehr zeitgerecht und haben auch keine ideale Verkehrsanbindung. Die Produktion wurde an den Standort Hannover-Stöcken am Nordhafen verlagert. 2002 wurde das Gelände von der eigens hierfür gegründeten Wasserstadt Limmer GmbH & Co. KG gekauft. Seither ist es spannend, was passiert mit dem Industriegelände? Einige Gebäude wurden bereits abgerissen. Hier soll eine Wasserstadt mit vielen Wohn- und Dienstleistungsgebäuden entstehen. Jedoch ist die Sanierung nicht sehr einfach, der Boden ist stark belastet und die Bebauung verzögert sich wegen denkmalgeschützten Gebäuden. Das 17 ha große Gelände ist mittlerweile starker Anziehungsmagnet für Besucher, Touristen, Fotografen und Grafitti-Künstlern. Der Charme der Ruine lässt sich hervorragend mit verschiedenen Lichtverhältnissen in Szene setzen. Die Anlagen gehörten seit 1929 zu den Continental Werken. Sie entstand um 1899 herum durch Auslagerung der Produktion der bereits 1862 gegründeten "Hannoverschen-Gummikamm-Fabrik". Hier wurden zunächst Kämme, medizinische Produkte oder Bälle produziert. Später verstärkt Auto- und Fahrradreifen. Architektonisch hatte das Gelände viel zu bieten. Alte Backsteinbauten, einen denkmalgeschützten Wasserturm sowie fünfstöckige Lagerhäuser mit Reifenfiguren an der Wand. Mittlerweile wurde das Gelände recht zügig leer geräumt, viele Gebäude wurden schon abgerissen (Stand Februar 2009). Was mit den denkmalgeschützten und mit Nitrosaminen stark kontaminierten Backsteinbauten am Kanal passieren soll, ist mir derzeit nicht bekannt. Der Wasserturm wird erhalten und die Gebäude am Kanal ebenso. Auf dem Gelände sind mittlerweile die ersten Wohngebäude entstanden, sie gehören zur zukünftigen Wasserstadt Limmer (2021). Durch meine beiden Besuche in den Jahren 2008 und 2009 sind mehrere Fotos entstanden.
Fabrik für Räder, Rollen, Eisen und Gummi
Fabrik für Räder, Rollen, Eisen und Gummi
Bis ins Jahr 2002 wurden hier Räder aus Gummi hergestellt. Zur Produktpalette zählten Rohrschiebkarren, Gummiformartikel, Kunststoffspritzteile, Lufträder und lose Felgen, Vollscheibenräder, Speichen- und Schwerlasträder, Transporträder, Bandagen, Schiebkarrenräder sowie Lenk- und Bockrollen. Das Gelände bestand aus zwei Teilen, welche über einen langen überdachten Gang miteinander verbunden waren. 2007 musste ein Teil für den Bau eines Supermarktes weichen. Der andere Teil wurde auch bereits abgerissen.
Grafischer Großbetrieb Interdruck, Druckerei
Grafischer Großbetrieb Interdruck, Druckerei
Ein Teil wurde bereits im November 2008 abgerissen. Am Hauptgebäude hängt ein Werbebanner der homuth + partner, welche bekannte Architekten in Leipzig sind und schon einige Wohn- und Industriegebäude umgestaltet und saniert haben. Bisher ist aber noch nichts passiert und der Zustand in der Druckerei ist auch nicht der Beste. Ziemlich kaputt und nur noch sehr wenig Inventar vorhanden, leider. Mittlerweile wurde das Gebäude saniert. Die Fotos entstanden im November 2008.