Relikte-der-Zeit.de-Fotogalerie

Willkommen in meiner Fotogalerie! Hier zeige ich die Schönheit des Zerfalls, meine Fotografien von längst verlassenen Orten.

Objekte, in denen Lebensmittel hergestellt wurden. Dazu zählen Zuckerfabriken, Brauereien oder Bäckereien
Südzucker
Südzucker
Am 16. Juli 1836 wurde die „Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation" in Karlsruhe gegründet. Nachdem man Anfang 1837 in einer Probefabrik das Verfahren ausprobiert hatte, suchte man anschließend nach einem geeigneten Standort für eine neue Fabrik. Die Wahl fiel auf das Gelände der "Eremitage" in Waghäusel, das am 21. Juni 1837 für 22.670 Gulden gekauft wurde. Die Bauarbeiten wurden eingeleitet und bereits im Jahr 1838 konnte produziert werden. Waghäusel wurde nun der Sitz der "Badischen Gesellschaft für Zuckerfabrikation". Das Schloss "Eremitage" wird zum Verwaltungsgebäude und die Kavaliershäuser zu Wohnhäusern der leitenden Angestellten. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Fabrik zu dem größten Industrieunternehmen im Großherzogtum Baden. Es waren zeitweise über 1.000 Arbeiter beschäftigt. Im Jahr 1864 erhielt die Fabrik dann einen Gleisanschluss an die Rheinbahn. Weiterhin wurde in den nächsten Jahren in die Fabrik investiert und ausgebaut. Von 1967 bis 1971 wurde die Fabrik in Waghäusel ein weiteres mal modernisiert und die Kapazität der Anlagen erhöht. 1987 mussten dann aber die Kapazitäten reduziert werden. Am 7. Juli 1994 beschloss dann der Aufsichtsrat der Südzucker AG die Fabrik in Waghäusel mit dem Ende der Kampagne 1995 stillzulegen. Nach 158 Jahren Produktion wurde die Zuckerfabrik Waghäusel geschlossen. 1997 kaufte die Stadt Waghäusel das Areal mit allen Gebäuden, und damit auch das Schloss Eremitage, zu dem symbolischen Preis von 1 Deutsche Mark zurück. Seit Ende Juni 2009 lief der Abbruch des restlichen Fabrikationsgebäudes und des Werkstattbereichs, in denen die nachfolgenden Fotos entstanden sind. Auf dem Gelände befindet sich bereits eine Musikschule, die Eremitage ist ein schöner Ort für Hochzeitsfotos. Was auf dem Gelände der Südzucker-Fabrik noch entstehen soll, ist derzeit unbekannt. Die beiden 65 m großen Zuckersilos (3500 t Fassungsvermögen) sollen als Denkmal und Erinnerung stehen bleiben. Jedoch wurden sie 2020 abgerissen. Die Fotos entstanden im Juni 2009.
Sternburg Brauerei
Sternburg Brauerei
Sternburg-Brauerei In dieser Brauerei wurde bis Ende August 1991 Bier gebraut. Viele Mitarbeiter verloren hier damals ihre Arbeit. Nur ein Teil der Belegschaft wurde am neuen Produktionsstandort beschäftigt. In den nachfolgenden Jahren begann man mit der Demontage der Anlagen, dem Abriss einiger Gebäudeteile und der Sprengung des Schornsteins. Eigentlich sollte nur bis auf die denkmalgeschützten Bauten alles abgerissen werden. Doch bisher hat sich bis auf einige Arbeiten noch nichts endgültiges getan. Das Sudhaus mit seinem imposanten grünen Kuppeldach und der Uhrenturm jedenfalls sollen auf jeden Fall als Denkmal erhalten bleiben. Drumherum sollte ein Gemeindezentrum mit Wohnungen, Gewerbe, Verwaltung und Dienstleistung entstehen. Bisher jedoch blieben derartige Umbaumaßnahmen aber aus, weil sich noch kein Investor gefunden hat. Die Fotos entstanden im Oktober 2008.
VEB Großbäckerei Union
VEB Großbäckerei Union
1910 wurden diese Gebäude für eine Großbäckerei errichtet. Seit der Inbetriebnahme lief hier die Backwarenproduktion. Zuerst durch ein Privatunternehmen, dann als VEB und nach 1990 durch die Sächsische Großbäckerei Union. 1995 wurde die Produktion an diesem Standort eingestellt, aufgrund der schlechten Gebäudesubstanz. Seitdem verfiel dieses Gelände immer mehr. Die Produktion läuft an einem anderen Standort und die Bäckerei ist bekannt für ihren Dresdner Christstollen. Seit Februar 2010 wird dieses Gelände nun abgerissen. Dabei werden sämtliche maroden Hauptgebäude abgebrochen, befestigte Freiflächen aufgebrochen und sämtliche unterirdischen Bauteile, Kanäle und Leitungen entfernt. Zugleich erfolgt eine Geländeregulierung. Dadurch entstehen neue Gewerbeflächen. Die geplanten Kosten für den Abriss betragen etwa 680.000 EUR. Die Fotos entstanden im April 2009.
Malzfabrik Carthause
Malzfabrik Carthause
Die Malzfabrik Carthause wurde im Jahr 1910 gebaut. Dokumente zeigen, das sie nach dem Mauerfall weiter als Malzfabrik Carthause GmbH die Geschäfte tätigte. Oktober 1991 bekam die Malzfabrik noch eine Labor-Universalmühle der Firma Böhler in Braunschweig geliefert. Später war hier nur noch ein Getränke- und Zeltverleih im Gebäude. Wann die Fabrik letztendlich stillgelegt wurde, ist unbekannt. Die verbliebenen Maschinenreste lassen keinen Zweifeln an der früheren Nutzung aufkommen. Natürlich waren auch hier bereits Plünderer am Werk. Malz- und Kornreste haben Unmengen von Tauben angelockt, die sich sichtlich wohl fühlen. Im gesamten Gebäude sind zudem alte Zeitungen aus München verstreut, die meisten aus den 80er Jahren. Aber auch für fragwürdige Partys und Treffs wurde diese Fabrik genutzt. In der ehemaligen Küche fanden sich einige Gläser mit ziemlich ekelhaft aussehendem Inhalt in Grün-Braun, der wohl schon lebte. Zum Glück waren die Gläser zu. Alles in allem waren wir froh, als wir aus diesem Gebäude heraus waren, ziemlich unheimlich und vermüllt dort drin. Die Fotos entstanden im April 2009.
Diamaltwerke Allach
Diamaltwerke Allach
Das Gelände der Firma Diamalt wurde in den 90er Jahren stillgelegt. Seither arbeitet der Eigentümer an der Projektentwicklung. Bereits OBI sollte hier eine weitere Filiale eröffnen, dieser Plan scheiterte allerdings. Siemens hat auf dem Gelände bereits eine Produktionshalle errichtet. Auch sollten hier einmal nach einer Sanierung Büros entstehen. Eine komplett neue Erschließung des Areals ist allerdings nicht möglich, da sieben frühere Werksgebäude, die überwiegend aus der Gründerzeit von Diamalt aus dem Jahr 1902 stammen, denkmalgeschützt sind. Diamalt produzierte zunächst Backmittel, später auch Malzbonbons und Pralinen. Außerdem stellte das Unternehmen chemische Substanzen für die Textil- und Pharmaindustrie her. Diamalt beschäftigte zuletzt 200 Mitarbeiter und setzte umgerechnet rund 60 Millionen Euro um. 1994 meldete das Unternehmen Konkurs an. Noch im selben Jahr wurde das Unternehmen Diamalt von der US-Chemiefirma Freedom Chemical Company gekauft. Wenige Jahre später wurde die Produktion in Allach eingestellt. Seither wurden bereits einige Werksgebäude abgerissen und die übrigen Gebäude werden fremdgenutzt. Das Kesselhaus wurde seit 2010 langsam umgebaut. Der neue Eigentümer möchte hier vor allem Büroräume einrichten lassen. Mittlerweile wird auch das Haupthaus saniert und Wohngebäude wurden bereits dazwischen errichtet. Sehr schön ist der "Diamalt-Werke"-Schriftzug an einem neuen Wohnhaus. Die Fotos entstanden zwischen September und Oktober 2008.